Auf einen Blick

Editorial

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Liebe Gemeinde, liebe Lesende,

haben Sie schon einmal mit Gott verhandelt? Ich schon ganz oft. Zumindest habe ich es versucht. Als Kind besonders gerne vor Mathearbeiten: Lieber Gott, bitte mach, dass ich die Arbeit nicht in den Sand setze, dann werde ich auch immer brav mein Zimmer aufräumen, meine Eltern nicht ärgern, mit dem Hund rausgehen… Suche es Dir aus!
Mit den Jahren haben sich die Anliegen und die Verhandlungsgrundlagen geändert, aber das Grundprinzip ist ähnlich geblieben. Ich denke, dass ist zutiefst menschlich. Wir wünschen uns in irgendeiner Form Einfluss nehmen zu können auf das, was uns unbedingt angeht. Der Wunsch und die Sehnsucht nach Sicherheit und Stabilität ist groß. Früher, als es bei mir noch um das Bestehen der Mathearbeit ging, konnte ich zwar lernen und versuchen zu verstehen. Letztendlich aber war ich abhängig von der Aufgabenstellung des Lehrers. Die war für mich unverfügbar. Da konnte ich nur hoffen. Im Buch Jeremia, einer der großen Propheten des Alten Testaments, kann man folgenden Satz lesen: „Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist?“ (Jeremia 23,23) Dieser Ausspruch kann im ersten Moment irritieren: Ich glaube doch an einen nahen, personalen Gott, der mir ein Gegenüber ist und dem ich und meine Lebenssituation, auch meine Angst vor Mathearbeiten, nicht fremd sind. Wie kann Gott fern sein? Jeremia warnt in diesem Abschnitt vor falschen Propheten, vor Menschen, die von sich behaupten, dass sie die Wahrheit kennen und wüssten, welches der richtige Weg für alle sei. Zu Jeremias Zeiten war der Tempel die Begegnungsstätte zwischen Menschen und Gott und diese Propheten beriefen sich darauf, dort mit ihm regelmäßig zu verkehren und in seinem Auftrag zu handeln. Dabei brachten sie viele Menschen von einem guten und lebenswerten Weg ab, leiteten sie in die Irre. Das passiert auch heute noch. Es gibt viele falsche Propheten, die von sich behaupten, sie hätten die Wahrheit erkannt. Aber Gott, der in letzter Instanz die Wahrheit ist, ist unverfügbar. Er sagt deutlich, dass er außerhalb unseres Einflussbereichs steht. Und das ist gut so. Wir können nicht über ihn verfügen, ihn nicht manipulieren zu unseren Gunsten. Er ist eine unabhängige Größe, die uns bejahend und mitleidend gegenübersteht. Nahe in unserem Glauben und in unserer Hoffnung, aber ferne in unserem Willen und Wollen. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr beruhigt mich dieser Gedanke!

Es grüßt Sie und Euch herzlichst
Ihre und Eure Iris Weiner

Gottesdiensttermine

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