„Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!“ Jes 58,7
Kurzum: „Schenke was, wenn du was hast.“ Der Monatsspruch für Dezember klingt für mich viel weihnachtlicher als das andauernde „Halten Sie Abstand! – Vermeiden Sie Kontakte! – Benutzen Sie eine Maske!“ -Besonders in der Krise freuen wir uns über Geschenke. Wir haben Hunger auf ein gutes Essen mit anderen zusammen. Es tut gut, wenn uns Dünnhäutigen und Gereizten jemand etwas von seinem dicken Fell abgibt. Es ist ein Geschenk, wenn der, den wir anrufen, ans Telefon geht und sich Zeit nimmt.
An diesem Weihnachtsfest wird es weniger um Geschenke gehen, die man im Geschäft oder im Internet kaufen kann. Oder um den angesagten Baumschmuck. Es wird in erster Linie um die Frage gehen: wie treffen wir uns wo in welchem Kreis mit wieviel Personen? Können wir die Enkelkinder sehen? Was ist zu riskant? Was können wir wagen? Was darf der Nachbar nicht mitbekommen? Das kann stressen. Jeder und jede hat da seine eigene Meinung und seine eigene Schmerzgrenze.
Aber die Weihnachtsbotschaft bleibt. Sie ist resistent gegen die Viren dieser Welt. Die Engel aller Zeiten verkündigen mitten in dunkler Nacht: „Fürchtet euch nicht! Euch ist heute der Heiland geboren.“ Diese Botschaft wollen wir erleben. Den Moment, von dem wir später sagen: „Das war für mich Weihnachten!“ Das schönste Weihnachtsgeschenk könnte sein, dass wir plötzlich wieder spüren, was wir aneinander haben im Stall unserer Beziehungen. Vom Stern von Bethlehem aus gesehen gehören wir auf unserer kleinen Erde im weiten Universum zusammen, alle. Wie die Menschen und Tiere im Stall von Bethlehem. Ich möchte wie das Jesuskind den guten Stallduft von Heu riechen, der stärker ist als der Gestank von Mist. „Frieden auf Erden!“ Geschenkt, zum Teilen.
Ich wünsche Ihnen trotz der widrigen Umstände ein frohes Weihnachtsfest. Kommt getrost durch das neue Jahr.
Ihr und euer Johannes Link