Liebe Gemeinde, liebe Lesende,
Sind Sie gut durch den Sommer gekommen? Hatten Sie vielleicht Urlaub? Und falls Sie Urlaub hatten, kennen Sie das Gefühl, vor dem ersten Arbeitstag erst einmal ganz kräftig durchatmen zu müssen? Luft holen für das, was kommt, für den Neustart nach hoffentlich schönen und erholsamen Tagen.
Der Monatsspruch für September, ein Vers aus Psalm 46, kann bei diesem stärkenden Luftholen mental unterstützen: Gott ist unsere Zuversicht und Stärke.
Diese sechs Worte können uns helfen, einen festen Punkt und einen guten Rahmen für die Herausforderungen des Alltags zu haben. Dabei ist es nicht wichtig, worin diese Herausforderungen bestehen oder wie der Alltag aussieht: Das kann das Magendrücken vor der Schule sein, das Überarbeitet und Überfordert sein auf der Arbeit, das kann das stärker werdende Gefühl der Rat- und Hilflosigkeit sein angesichts der vielen Krisen und menschengemachten Notsituationen, die wir tagtäglich in den Nachrichten sehen, oder auch die nachlassende Kraft im Kampf gegen eine schwere Krankheit genauso wie die vielen einsa-men Stunden zu Hause, in denen keiner vorbeikommt.
Gott ist unsere Zuversicht und Stärke. Zum einen finde ich den Gedanken sehr beruhigend, dass Zuversicht und Stärke nicht aus mir
selbst kommen müssen, das würde sicherlich viel Energie kosten und mich auf Dauer überfordern. Manchmal brauchen wir mehr Zuversicht und Stärke, als wir uns selbst geben könnten. Gut, dass wir auf eine andere stärkende Quelle zurückgreifen können!
Zum anderen spricht der Verfasser des Psalms davon, dass Gott unsere Zuversicht und Stärke ist. Nicht seine oder meine, sondern unsere. Für mich bedeutet das, dass diese Hoffnung und dieser Zuspruch für uns alle gilt. Für unsere Gemeinde und Gemeinschaft. Im Miteinander werden Zuversicht und Stärke deutlich und greifbar, z.B. im Zuspruch oder im Lob meines Gegenübers. Und damit sind wir mittendrin in dem, woran uns der Monatsspruch für Oktober erinnert: Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch (Lukas 17,21).
Das Reich Gottes ist da. Nur wir spüren es häufig nicht. Es wird aber dann erkennbar, wenn wir füreinan-der da sind und einstehen. Wenn wir einander Anlass für Hoffnung und Zuversicht geben, dass Gottes Stärke uns hält in all unseren Alltagen: von Schule, über Arbeit bis in die einsamsten Haushalte.
Ich wünsche Ihnen und Euch einen schönen, zuversichtlichen und stär-kenden Spätsommer und Herbst,
Ihre und Eure Iris Weiner